Eichstrich, Füllstrich, Eichamt und was will die Polizei von mir?

Nun ja… Dein Gast bestellt 0,33 l Fanta. Du denkst dir „haha nicht mit mir, der Trottel kriegt nur 0,25 l“. Punkt, Ende. Genau das soll vermieden werden. Mehr steckt im Prinzip nicht dahinter. Der Verbraucher, dein Gast soll abgesichert werden und quasi kontrollieren können, dass genau die angegebene Menge auf der Karte, auch in seinem Glas landet.

Aber lasst uns ein wenig genauer werden und Konsequenzen besprechen, solltest du doch deinen Gast ärgern wollen.

Dieser „Füllstrich“ wird im Fachjargon „Eichstrich“ genannt. Diese Maßeinheit auf deinem Glas muss zum einen eine Zahl aufweisen und auch eine Maßeinheit. Ebenso muss eine Herstellerkennzeichnung auf dem Glas sein.

Generell gilt: Heißgetränke, also Kaffee, Milchmischgetränke (Latte Macchiato z.B.), Tee und alle alkoholischen Getränke, die aus mehr als zwei Zutaten bestehen, brauchen auf dem Glas keinen Eichstrich. Auch muss ein Beistellglas keinen Eichstrich haben, wenn das Getränk in einer Flasche mit Füllmenge oder einer Karaffe mit Eichstrich serviert werden.

Bierkrüge aus Keramik oder Ton gibt es bis heute sehr viele und werden auch gerne auf den Tisch gestellt. Hier ist ein Eichstrich nicht vorgeschrieben, da dieser auch nicht sehr viel bringen würde… Oder magst du mal versuchen durch Ton hindurchzuschauen? Naja, du darfst darin Bier ausschenken. Wenn dein Gast allerdings ein Umfüllmaß verlangt, um sicherzugehen, dass du auch wirklich genug ausgeschenkt hast, dann musst dem nachkommen. Auch musst du deinen Gast deutlich sichtbar darauf hinweisen.

Um beim Bier zu bleiben: Schenkst du in einem Glas aus, dann musst du darauf achten, dass die genaue Menge Bier im Glas ist. Die Schaumkrone zählt hier nicht dazu.

Kontrolliert wird das Ganze vom Ordnungsamt, Eichamt und der Polizei. Verantwortlich für den Füllstrich ist der Hersteller. Dieser muss ordnungsgemäß den Eichstrich anbringen und auch sicherstellen, dass das auch tatsächlich so stimmt. Um welchen Hersteller es sich handelt, kann der Herstellerkennzeichnung entnommen werden, welche unbedingt auch auf das Glas gehört. Zwar ist der Hersteller dafür verantwortlich, dass ein Eichstrich angebracht wird, jedoch bist du dafür verantwortlich, auch solche gekennzeichneten Gläser zu verwenden. Ansonsten drohen Bußgelder.

Es ist genau vorgeschrieben, wie der Füllstrich auszusehen hat und wo dieser am Glas angebracht sein muss. Erst mal muss der Füllstrich waagrecht zur Standfläche am Glas angebracht sein. Er muss mindestens 10 mm lang sein und natürlich sichtbar sein. Ist das Glas für schäumende Getränke vorgesehen, dann der Abstand zum oberen Rand mindestens 20 mm sein. Hat das Glas mehr Volumen als 50 ml, dann muss der Füllstrich mindestens 10 mm vom oberen Rand entfernt sein. Auch dürfen mehrere Füllstriche (max. 3 Füllstriche) an einem Glas angebracht sein, allerdings müssen diese dann gut voneinander zu unterscheiden sein.

Am 01.01.2015 trat ein Gesetz in Kraft, welches vorschreibt, dass alle Schankgefäße, also Gläser und Karaffen eine CE-Kennzeichnung tragen müssen. Sie werden seitdem als Messgeräte gesehen. Hier hast du nur darauf zu achten, dass du Gläser mit dieser Kennzeichnung verwendest. Jeder Hersteller selbst ist dafür verantwortlich, dass seine Gläser mit der CE-Kennzeichnung bedruckt werden.

Freunde, eigentlich ist es ganz einfach. Kauft ihr Gläser (bei uns zum Beispiel), reicht die Frage "Ist da ein Eichstrich dran?" völlig aus. Die Hersteller werden viel härter rangenommen, wenn ihre Angaben auf den Gläsern nicht stimmen, als dass sich das irgendwie lohnen würde. Schaut zu, dass eure Gläser geeicht sind und dass richtig befüllt wird. Dann ist alles safe und eure Gäste fühlen sich auch safe.

Bei uns kannst du übrigens nach Gläsern mit Füllstrich filtern. So kannst du zum einen alle Gläser ausblenden, welche keinen Füllstrich haben und auch noch nach der genauen Füllmenge, welche du benötigst, suchen.

Bei Fragen gerne durchklingeln.

Kuss,

Vero